Südosteuropa
Warum sollte man in Südosteuropa investieren?
 
In letzter Zeit haben ausländische Direktinvestitionen einen zunehmenden Einfluss auf die Entwicklung der Länder in Südosteuropa. Dementsprechend folgt der Schluss, dass der Wettbewerb, d.h. der Kampf um ausländische Direktinvestitionen der Länder in der Region, zunimmt. Die Regierungen der Länder in der Region stehen vor der schwierigen Aufgabe, neben der Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Land zusätzliche Anreize zu schaffen, die Investoren zu Investitionen in ihrem Land anregen würden.

Zusätzliche Anreize sind nicht nur eine wichtige Anregung, um ausländische Direktinvestitionen anzuziehen, sondern auch ein Mittel, mit dem Regierungen diese Investitionen sehr effektiv in bestimmte Sektoren, engere Aktivitäten oder Regionen lenken können.

Südosteuropa ist ein ausgezeichnetes Ziel für Investitionen und Geschäftsentwicklung. Dies wird durch zahlreiche weltweit und national durchgeführte Studien bestätigt. Die Mitarbeiter werden hinsichtlich Loyalität, Engagement und Effizienz hoch bewertet. Der Vorteil liegt in der Verfügbarkeit von qualifiziertem und kompetentem Personal und die Arbeitskosten werden immer noch als niedriger als in westlichen Ländern eingeschätzt. Diese Indikatoren sind für Investoren nicht nur im Hinblick auf die Ortung von Produktion wichtig, sondern vor allem im Hinblick auf den sich dynamisch entwickelnden Sektor der modernen Unternehmensdienstleistungen, der - schnell wachsend - regelmäßig die Beschäftigung erhöht.

Die Klassifizierung der Logistikinfrastruktur wächst jährlich, die Investoren würdigen die Fortschritte bei der Qualität und Entwicklung von Straßen, Autobahnen und Luftverkehr. Auch die Verfügbarkeit von Rohstoffen, Materialien und Komponenten für die Produktion ist ein wichtiges Investitionsthema. Willkommen in Südosteuropa! 

Die Erweiterung der Europäischen Union
Das Ziel der Europäischen Union besteht darin, Frieden, Stabilität und die wirtschaftliche Entwicklung in den Ländern der Region zu fördern und eine Perspektive für die Integration in die EU zu eröffnen.
 
Am 1. Juli 2013 trat Kroatien der Europäischen Union als 28. Mitgliedstaat bei. Seither sind keine anderen Länder der EU beigetreten, und das Vereinigte Königreich hat die EU am 31. Januar 2020 verlassen. Mit Montenegro, Serbien und der Türkei werden Beitrittsverhandlungen geführt. Weitere Bewerberländer sind Albanien und die Republik Nordmazedonien, während Bosnien und Herzegowina sowie der Kosovo potenzielle Bewerberländer sind.
 
Regionale Zusammenarbeit
Die europäische Integration und die regionale Zusammenarbeit sind eng verflochten. Als eines der zentralen Ziele des SAP (Strukturanpassungsprogramme) sollen die Länder der Region den Anreiz erhalten, in einer Vielzahl von Bereichen zusammenzuarbeiten. Ein spezifisches Element des IPA (Instrument für Heranführungshilfe) betrifft die regionale Zusammenarbeit und grenzübergreifende Programme. Der Regionale Kooperationsrat (RCC) mit Sitz in Sarajevo untersteht dem Südosteuropäischen Kooperationsprozess (SEECP). Durch den RCC sollen die europäischen und euroatlantischen Bestrebungen seiner Mitglieder, die nicht in der EU sind, unterstützt und die Zusammenarbeit in Bereichen wie wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung, Energie und Infrastruktur, Justiz und Inneres, Sicherheitskooperation, Entwicklung von Humankapital und parlamentarischen Beziehungen ausgebaut werden. Die EU und zahlreiche einzelne Mitgliedstaaten unterstützen den RCC und wirken darin mit.
 
Visumfreies Reisen
Die visafreie Einreise in den Schengen-Raum wurde Bürgern aus der Republik Nordmazedonien, Montenegro und Serbien im Dezember 2009 und Bürgern aus Albanien sowie Bosnien und Herzegowina im November 2010 gewährt. Im Januar 2012 wurde mit dem Kosovo ein Dialog über die Liberalisierung der Visabestimmungen eingeleitet. Im Juli 2018 bestätigte die Kommission, dass das Kosovo das letzte Kriterium erfüllt hat. Das Parlament beschloss dementsprechend, interinstitutionelle Verhandlungen aufzunehmen, die noch andauern. (Quelle: https://www.europarl.europa.eu)
Derzeitiger Stand
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    Politisches System
    Slowenien ist eine parlamentarische Republik mit einem Regierungschef (Ministerpräsident/-in) und einem direkt gewählten Staatsoberhaupt (Präsident/-in). Die Regierung hat Exekutiv- und Verwaltungsbefugnisse. Der/die Ministerpräsident/-in und die Minister/-innen werden vom Parlament gewählt. Slowenien hat keine Regionen, sondern ist in 212 Gemeinden unterteilt.
     
    Handel und Wirtschaft
    Die wichtigsten Wirtschaftszweige Sloweniens im Jahr 2018 waren Industrie (27,2 %), Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergungs- und Gaststättenwesen (20,7 %) sowie öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Bildung, Gesundheits- und Sozialwesen (15,9 %).

    76 % der Ausfuhren Sloweniens gehen in EU-Länder (Deutschland 19 %, Italien 12 % und Österreich 7 %); unter den Nicht-EU-Ländern sind Serbien sowie Bosnien und Herzegowina mit je 3 % die wichtigsten Handelspartner. 67 % der Einfuhren Sloweniens kommen aus Mitgliedstaaten der EU (Deutschland 16 %, Italien 13 % und Österreich 9 %), 6 % stammen aus der Türkei und 5 % aus China. (Quelle: https://europa.eu/european-union)

     

     
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    Politisches System
    Kroatien ist eine parlamentarische Republik, in der der Regierungschef (Premierminister/-in) und das Staatsoberhaupt (Präsident/-in) die Exekutivgewalt und den Staat nach innen und außen vertreten. Die Verwaltungsstruktur beruht auf dem Grundsatz der Gewaltenteilung zwischen Legislative, Exekutive und Judikative. Das Parlament hat Gesetzgebungsbefugnis und kontrolliert außerdem die Exekutive. Seine Mitglieder werden für 4 Jahre gewählt.
     
    Handel und Wirtschaft
    Die wichtigsten Wirtschaftszweige Kroatiens im Jahr 2018 waren Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergungs- und Gaststättenwesen (23,1 %), Industrie (20,4 %) sowie öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Bildung, Gesundheits- und Sozialwesen (15,5 %).

    68 % der Ausfuhren Kroatiens gehen in EU-Länder (Italien 14 %, Deutschland 13 % und Slowenien 11 %); unter den Nicht-EU-Ländern sind Bosnien und Herzegowina (9 % der Ausfuhren) und Serbien (4 %) die wichtigsten Handelspartner. 78 % der Einfuhren Kroatiens kommen aus Mitgliedstaaten der EU (Deutschland 15 %, Italien 13 % und Slowenien 11 %), je 3 % stammen aus Bosnien und Herzegowina sowie China. (Quelle: https://europa.eu/european-union)

     

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    Serbien stellte seinen Antrag auf Mitgliedschaft in der EU im Dezember 2009 und erhielt im März 2012 den Status eines Beitrittskandidaten, nachdem Belgrad und Priština eine Einigung über die regionale Vertretung des Kosovo erzielt hatten. Die Beitrittsverhandlungen wurden am 21. Januar 2014 förmlich aufgenommen. Die ersten beiden Kapitel, darunter jenes über die Normalisierung der Beziehungen zum Kosovo, wurden im Dezember 2015 eröffnet. Die beiden zentralen Kapitel über die Rechtsstaatlichkeit (Kapitel 23 und 24) wurden am 18. Juli 2016 eröffnet. Bislang sind 18 der insgesamt 35 Verhandlungskapitel eröffnet worden; zwei davon wurden bereits vorläufig abgeschlossen. Seit Dezember 2019 wurden keine neuen Kapitel eröffnet. In ihrer Strategie für den westlichen Balkan, die im Februar 2018 veröffentlicht wurde, erklärte die Kommission, dass
    Serbien (und Montenegro) der EU bis 2025 beitreten könnten, obgleich sie einräumt, dass diese Perspektive „sehr ambitioniert“ sei. Die künftige Integration Serbiens in die EU bleibt – wie im Fall des Kosovo – eng mit dem von der EU moderierten Dialog auf hoher Ebene zwischen Serbien und dem Kosovo verknüpft, der in ein umfassendes, rechtsverbindliches Abkommen über die Normalisierung ihrer Beziehungen münden soll. Das jüngste Treffen im Rahmen des Dialogs auf hoher Ebene fand am 15. Juni 2021statt. (Quelle: https://www.europarl.europa.eu)
     
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    Montenegro, das seine Unabhängigkeit 2006 erlangte, beantragte die EU-Mitgliedschaft im Dezember 2008. Im Dezember 2010 wurde dem Land der Status eines Beitrittskandidaten gewährt, und die Beitrittsverhandlungen wurden im Juni 2012 aufgenommen. Gemäß dem neuen Ansatz der EU in Bezug auf den Beitrittsprozess wurden die wesentlichen Kapitel zur Rechtsstaatlichkeit – Kapitel 23 über Judikative und Grundrechte und Kapitel 24 über Justiz, Freiheit und Sicherheit – im Dezember 2013 in einer frühen Phase der Verhandlungen eröffnet. Bislang sind alle 33 überprüften Verhandlungskapitel eröffnet worden; nur drei davon wurden bereits vorläufig abgeschlossen. Das verbleibende zentrale Kapitel (zur Wettbewerbspolitik) wurde im Juni 2020 eröffnet. In ihrer Strategie für den westlichen Balkan, die im Februar 2018 veröffentlicht wurde, erklärte die Kommission, dass Montenegro (und Serbien) der EU bis 2025 beitreten könnten, obgleich sie einräumt, dass diese Perspektive „sehr ambitioniert“ sei. (Quelle: https://www.europarl.europa.eu)
     
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    Bosnien und Herzegowina ist ein potenzielles Bewerberland. Ein SAA wurde ausgehandelt und im Juni 2008 unterzeichnet, allerdings wurde sein Inkrafttreten ausgesetzt, hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass es das Land unterlassen hat, ein Grundsatzurteil des Europäischen Gerichthofs für Menschenrechte umzusetzen. Durch den von der EU angenommenen neuen Ansatz für das Land, in dem die wirtschaftspolitische Steuerung stärker in den Mittelpunkt gerückt wurde, konnte das SAA am 1. Juni 2015 endlich in Kraft treten. Am 15. Februar 2016 reichte das Land einen Antrag auf Mitgliedschaft ein. Die Kommission legte ihre Stellungnahme einschließlich einer Liste mit 14 vorrangigen Punkten für Bosnien und Herzegowina im Mai 2019 vor. Die Grundlage bildeten die Antworten von Bosnien und Herzegowina auf einen umfassenden Fragenkatalog. Eine der 14 wichtigsten Prioritäten ist es, das ordnungsgemäße Funktionieren des Parlamentarischen Stabilitäts- und Assoziationsausschusses, der die parlamentarische Dimension des SAA verkörpert, sicherzustellen. Im Juli 2020 – fast fünf Jahre nach der ersten und bislang einzigen Sitzung des Parlamentarischen Stabilitäts- und Assoziationsausschusses im November 2015 – stimmte das Parlament von Bosnien und Herzegowina über die Geschäftsordnung des Parlamentarischen Stabilitäts- und Assoziationsausschusses ab und ebnete damit den Weg für deren offizielle Annahme durch den Ausschuss im Juni 2021. (Quelle: https://www.europarl.europa.eu)
     
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    Republik Nordmazedonien beantragte im März 2004 die EU-Mitgliedschaft und erhielt im Dezember 2005 den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Das Land konnte jedoch – in erster Linie aufgrund des Streits mit Griechenland über die Verwendung des Namens „Mazedonien“ – über viele Jahre keine Beitrittsverhandlungen aufnehmen. Dieser Streit wurde durch das im Februar 2019 in Kraft getretene Prespa-Abkommen über den neuen Namen des Landes – Republik Nordmazedonien oder Nordmazedonien – erfolgreich beigelegt. Seit 2009 hat die Kommission beständig und mit der uneingeschränkten Unterstützung des Europäischen Parlaments empfohlen, dass Beitrittsverhandlungen eröffnet werden. Im Juni 2018 stimmte der Rat der möglichen Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien im Juni 2019 zu, sofern die erforderlichen Voraussetzungen erfüllt werden. Allerdings gab der Rat weder im Juni 2019 noch im Oktober 2019 grünes Licht für die Eröffnung von Beitrittsverhandlungen. Im März 2020 beschloss er, die Beitrittsverhandlungen ohne zusätzliche Auflagen zu eröffnen. Im Juli 2020 legte die Kommission den Mitgliedsstaaten den Entwurf des Verhandlungsrahmens vor – den ersten, in dem die überarbeitete Methode für die Erweiterung auf dem westlichen Balkan berücksichtigt wird. Knapp ein Jahr später steht die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien – und Albanien – noch aus. Grund dafür sind in erster Linie Probleme zwischen Nordmazedonien und Bulgarien, die mit der Identität, der Sprache und der Geschichte zusammenhängen. (Quelle: https://www.europarl.europa.eu)
     
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    Das Kosovo ist ein potenzieller Bewerber für den Beitritt zur EU. Im Februar 2008 erklärte er einseitig seine Unabhängigkeit. Fünf EU-Mitgliedstaaten (Zypern, Griechenland, Rumänien, die Slowakei und Spanien) und zwei Länder in der Region (Serbien und Bosnien und Herzegowina) haben die Unabhängigkeit des Kosovo nicht anerkannt. Im Juli 2018 – sechs Jahre nach der Veröffentlichung eines Fahrplans für die Visaliberalisierung – bestätigte die Kommission, dass das Kosovo sämtliche Kriterien erfüllt. Das Europäische Parlament reagierte sofort und nahm interinstitutionelle Verhandlungen auf, die noch andauern. In der Region ist nur das Kosovo nach wie vor von der Visaliberalisierung ausgenommen, da einige EU-Mitgliedstaaten weiterhin Vorbehalte haben. Im Anschluss an ein wegweisendes Abkommen über die Normalisierung der Beziehungen, das im April 2013 zwischen Belgrad und Priština erzielt wurde („Abkommen von Brüssel“), beschloss der Europäische Rat im Juni 2013, die Verhandlungen über ein SAA mit dem Kosovo aufzunehmen, das am 1. April 2016 in Kraft trat. Die künftige Integration des Kosovo in die EU bleibt – wie im Fall Serbiens – eng mit dem von der EU moderierten Dialog auf hoher Ebene zwischen dem Kosovo und Serbien verknüpft, der in ein umfassendes, rechtsverbindliches Abkommen über die Normalisierung ihrer Beziehungen münden soll. Das jüngste Treffen im Rahmen des Dialogs auf hoher Ebene fand am 15. Juni 2021statt. (Quelle: https://www.europarl.europa.eu)